Die QAM hat das Ziel Kunden vor fehlerhaften Produkten/Teilen zu schützen. Bildlich soll eine Firewall zum Kunden installiert werden, welche die fehlerhaften Teile identifiziert und aussondert. Sie wird im Produktionsumfeld installiert und soll am Entstehungsort für eine systematische Qualitätsarbeit von den Mitarbeitern genutzt werden. Durch kontinuierliche Regelkreise soll die 0-Fehler-Strategie (0 ppm zum Kunde) realisiert werden.
In einem Markt mit immer engeren Margen und Vorgaben ist es für jedes Unternehmen sehr wichtig möglichst effektiv und effizient zu arbeiten. Die Erwartung „Null-Fehler“ ist dabei die Ausgangsbasis zielgerichteter Methoden zur Fehlerentdeckung und -vermeidung. In vielen Unternehmen ist man sich oft nicht bewusst, wer für fehlerhafte Teile bzw. die Erzielung von Qualität verantwortlich ist. Oft hört man: Das macht die Qualitätssicherung, der Qualitätsmanagementbeauftragte, etc.. Viele Mitarbeiter denken gar nicht daran, dass es ihnen obliegt Qualität zu produzieren bzw. für die Erreichung von Qualität verantwortlich zu sein. Die QAM (Qualitäts-Absicherungs-Matrix) ist hierzu ein relativ einfaches und dabei überaus effektives und methodisches Werkzeug.
Aufgabe der QAM ist es, den internen oder externen Kunden vor fehlerhaften Teilen/Baugruppen zu schützen. Ziele die für die produzierenden Unternehmen selbst am wichtigsten sind und für den Einsatz dieses Tools sprechen, sind neben fehlerlosen Lieferungen auch die Reduzierung interner Fehlerkosten und Produktivitätssteigerungen. Dies wird erreicht durch die Vermeidung von Wiederholfehlern und durch die Steigerung der Prozessrobustheit. Bei der Arbeit mit der QAM (Qualitäts-Absicherungs-Matrix) geht es in erster Linie um die bessere Einbindung der operativen Mitarbeiter in das Qualitätsdenken und die Übertragung von Qualitätsverantwortung direkt an die Mitarbeiter im Produktherstellungsprozess.
Die QAM dient als methodisches Tool in der Produktrealisierung und soll operative Mitarbeiter direkt im Produktionsprozess zur kontinuierlichen Bearbeitung von Produkt- und Prozessfehlern unterstützen. Die QAM kann von jeglichen produzierenden Unternehmen unabhängig der Branche eingesetzt werden. Anwendung findet Sie vor allem in Produktionsprozessen. Weiterhin kann Sie als strategisches Instrument zur Lieferantenentwicklung eingesetzt werden. Vor allem in der Schnittstelle zwischen Kunde und Lieferant kann sie wertvolle Dienste bezüglich Verbesserung der Qualität und Kommunikation leisten.
Die Methodik fundiert auf FMEA- und 8D-Report-Grundzügen. Die Ausgangsbasis der QAM ist eine Matrix für auftretende bzw. potenziell kritische Fehler in den einzelnen Fertigungsprozessen. Diesen Fehlern werden die derzeit installierten Prüfungen gegenübergestellt. Durch die Bewertung der Effizienz vorhandene und bekannte Fehler durch installierte Prüfungen zu entdecken werden schnell aktuelle Probleme ersichtlich visualisiert. Bei der Umsetzung in den verschiedensten Unternehmen hat sich gezeigt, dass je besser die Fertigungsmitarbeiter bereits bei der Erarbeitung dieser Ausgangsbasis integriert wurden, die QAM praxisnaher wurde, von den Mitarbeitern später besser akzeptiert und mehr genutzt wurde. Der eigentliche Mehrwert der QAM liegt in der kontinuierlichen und systematischen Bearbeitung von Fehlern, Abweichungen und Auffälligkeiten. Papier ist geduldig. Um mit der QAM Erfolg zu haben, ist es wichtig, Kommunikation und Informationsweitergabe zu steuern, sowie die Mitarbeiter aus der Fertigung aktiv mit einzubeziehen.
Dies geschieht durch Einrichtung eines Qualitätsstützpunktes direkt in der Fertigung. Dort wird die aktuelle Qualitätslage direkt am Entstehungsort mit den Fertigungsmitarbeitern und Mitarbeitern relevanter Abteilungen diskutiert. In der Regel kommen die Teilnehmer aus den Bereichen Produktion, Entwicklung, Qualitätssicherung, Arbeitsvorbereitung, Logistik. Der Qualitätsstützpunkt ist somit die Plattform für strukturierte Qualitätsarbeit. Durch sofortiges Einleiten von Verbesserungsmaßnahmen im Team vor Ort kommt es zu kurzen Regelschleifen und schneller Problemlösung. Dies wiederum motiviert die Mitarbeiter, da sie vor Ort mitgestalten und die Qualitätsverbesserungen erkennen können. Der Unternehmensleitung zeigt ein kurzer Blick auf den Qualitätsstützpunkt den aktuellen Verlauf der Qualitätsdaten entlang des Wertstromflusses und welche Fortschritte erzielt worden sind. An verbesserten Geschäftsergebnissen kann sie die Vorteile der QAM schnell erkennen und den Gebrauch dieser Methode tatkräftig unterstützen.
Durch die praxisnahe Vorgehensweise bei Einführung der QAM und unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausgangssituation der unterschiedlichen Unternehmen, können erste Erfolge schnell erreicht werden. Das sind in erster Linie:
Für die Akzeptanz der QAM bei den Mitarbeitern ist es notwendig, dass das gesamte Management hinter der Arbeit an den Qualitätsstützpunkten steht. Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung sind folgende Punkte: