Lieferantenaudits erfolgreich durchführen

Wozu dienen Lieferantenaudits?

Lieferantenaudits dienen der Auswahl und Beurteilung neuer oder bestehender Lieferanten. Hierbei werden bisherige Anstrengungen zur Qualitätslenkung und Qualitätsfähigkeit unter Berücksichtigung der an das vom Lieferanten erzeugten Produkt oder Dienstleistung bewertet. Durch den detaillierten Einstieg in die Wertschöpfungsprozesse des Lieferanten werden häufig Lücken und Verbesserungspotentiale aufgedeckt. Zugleich dienen Lieferantenaudits zur gezielten Entwicklung von Lieferanten und helfen das Verständnis und die Zusammenarbeit an der Schnittstelle Kunde-Lieferant zu verbessern.

Arten von Audits:

Bei der Durchführung von Audits unterscheidet man zwischen folgenden Audits:

  • Systemaudit Wird im Unternehmen ein Systemaudit durchgeführt, dann wwerden das gesamte oder nur bestimmte Teile eines QM-Systems geprüft.

  • Prozessaudit Bei einem Prozessaudit werden – wie der Name schon sagt – die Prozesse überprüft, die zum erreichen eines Endprodukts notwendig sind. Hierbei werden einzelne Arbeitsabläufe und Vorgänge des Gesamtprozessen genauer untersucht.

  • Produktaudit Bei einem Produktaudit wird das Endprodukt genauer überprüft. Das kommt meistens vor, wenn es Reklamationen gibt oder das Endprodukt Fehler aufweist.

  • Internes Audit Die ISO 9001:2015 fordert, dass das Unternehmen in geplanten Abständen interne Audits durchführt, um Informationen darüber zu erhalten, ob das QM-System den Anforderungen des Unternehmens sowie dieser Norm entspricht und ob es wirksam verwirklicht und aufrechterhalten wird. Unser Tipp: Somit können Sie ebenfalls regelmäßige interne Audits durchführen und Ihre Prozesse überprüfen.

  • Externes Audit Beim externen Audit wird das Audit nicht von internen Auditoren aus der Organisation – sondern von externen Auditoren durchgeführt. Dies ist meistens bei Zertifizierungsaudits und Lieferantenaudits der Fall.

Prozess eines Lieferantenaudits:

  • Audit-(Jahres)Plan, Programm, Ablaufplan
  • Fragen-/Checkliste
  • Abweichungsbericht
  • Auditbericht
  • Maßnahmenkatalog

So läuft die Durchführung von Lieferantenaudits

Der Hersteller muss mit seinen Zulieferern schriftliche Vereinbarungen über die Qualität der Produkte und Prozesse treffen. Diese dort getroffenen Vereinbarungen sind in den meisten Fällen durch entsprechende Lieferantenaudits auf Umsetzung zu verifizieren.

Weiterhin sind solche Lieferantenaudits in regelmäßigen und festgelegten Abständen zu wiederholen.

Mit Hilfe von unserem Seminar zum Lieferantenauditor kennen Sie die Instrumente, die zur Durchführung von Lieferantenaudits benötigt werden und können neue oder bestehende Lieferanten bei der Auswahl und Beurteilung prüfen.

Lieferantenaudits werden durchgeführt, um zu überprüfen, ob

  • die Vorgaben erfüllt sind? Kundenvorgaben müssen im Unternehmen bekannt sein und an den entsprechenden Stellen umgesetzt werden. Managementsysteme richten sich nach bestimmten Standards, wie z.B. ISO 9001 oder ISO 14001, VDA, [TS 16949](). Das Audit hilft herauszufinden, ob die Forderungen der Standards erfüllt werden. Auch Gesetze sind Forderungen, die mit Hilfe des Audits auf Umsetzung und Einhaltung hin überprüft werden können.

  • das System effektiv ist? Herausfinden, ob das System die Forderungen wirklich umsetzt, die gestellt werden.

  • die Prozesse effizient sind? Prüfung der Umsetzung der Prozessorientierung und das Erbringen von messbaren Leistungswerten als Prozessergebnisse. Audits können die Effizienz der Leistungswerte prüfen.

  • Verbesserungen möglich sind? In jedem Unternehmen gibt es Potential für Verbesserungen. Mit Hilfe des Audits kann man diese herausfinden.

Alle Erkenntnisse über Mängel aus den Audits führen zu Korrekturmaßnahmen, die letztlich der Motor der stetigen Verbesserung des Qualitätssystems sind. Im Falle der Beschaffung kann ein Auditergebnis zum Lieferantenwechsel führen. Bei hervorragendem Auditergebnis kann eine Entscheidung ermöglicht werden, die zur Reduktion der eigenen Wareneingangsprüfung führt.