VDA 6.8 – Prozessaudit Supply Chain: Optimierung und Risikominimierung in der Lieferkette

Steigende Anforderungen an die Automobillogistik Die Automobilbranche steht vor zunehmenden Herausforderungen in der Lieferkette: Globale Produktionsnetzwerke, komplexe Logistikprozesse und strenge Qualitätsanforderungen erfordern eine präzise Überwachung und kontinuierliche Verbesserung der Supply Chain. Effizienz, Transparenz und Risikominimierung sind entscheidende Faktoren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und auf Schwankungen in der Wertschöpfungskette agil reagieren zu können.

Mit dem neuen VDA 6.8 – Prozessaudit Supply Chain steht nun ein speziell auf logistische Prozesse zugeschnittenes Auditverfahren zur Verfügung, das eine standardisierte Bewertung und Optimierung der gesamten Lieferkette ermöglicht. Es dient als Brücke zwischen dem VDA 6.3 Prozessaudit und dem Global MMOG/LE und ergänzt bestehende Qualitätsstandards um eine gezielte Analyse der logistischen Abläufe.

Was ist der VDA 6.8?

Bisher fehlte eine einheitliche Vorgehensweise zur Bewertung und Verbesserung logistischer Prozesse. Logistikaudits wurden oft nur herstellerspezifisch oder uneinheitlich durchgeführt. Der neue VDA 6.8 schließt diese Lücke, indem er einen einheitlichen Auditstandard für die gesamte Supply Chain definiert. Während sich VDA 6.3 auf die Bewertung von Produktionsprozessen konzentriert, befasst sich VDA 6.8 ausschließlich mit den logistischen Abläufen, die für eine stabile und leistungsfähige Lieferkette entscheidend sind.

Das Audit richtet sich an OEMs, Zulieferer und Logistikdienstleister und bewertet logistische Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Projektplanung und Materialbeschaffung über die Transportlogistik bis hin zum Kundenmanagement. Unternehmen erhalten eine strukturierte Methode zur Identifikation und Verbesserung von Schwachstellen in ihren Logistikprozessen.

Geltungsbereich von VDA 6.8

Der VDA 6.8 richtet sich an alle Unternehmen, die in der Automobilindustrie an der Lieferkette beteiligt sind. Dazu gehören:

  • OEMs (Automobilhersteller), die eine standardisierte Bewertung und Optimierung ihrer Lieferanten fordern
  • Zulieferer, die ihre internen Logistikprozesse verbessern und sich auf Kundenanforderungen einstellen müssen
  • Logistikdienstleister, die an der Wertschöpfungskette beteiligt sind und eine Zertifizierung nachweisen möchten

Der neue Auditstandard ermöglicht es, Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit einer einheitlichen, nachvollziehbaren und praxisorientierten Methode zu analysieren und zu optimieren.

Qualifizierung und Zertifizierung von VDA 6.8 Prozessauditoren

Um den neuen Standard erfolgreich anzuwenden, können Fachkräfte eine VDA 6.8 Auditoren-Qualifizierung absolvieren. Diese Schulung vermittelt praxisnahes Wissen zu Projektmanagement, Materialbeschaffung, Lagerlogistik, Transportprozessen und After-Sales-Logistik.

Die VDA 6.8 Prozessauditor-Zertifizierung richtet sich an Qualitätsmanager, Logistikexperten und Prozessverantwortliche, die die neuen Standards in ihrem Unternehmen umsetzen oder externe Audits durchführen möchten.

Ziele der Qualifizierung:

  • Verständnis der VDA 6.8 Anforderungen und deren Anwendung in der Praxis
  • Anwendung des Turtle-Modells zur Prozessanalyse
  • Auditplanung und -durchführung nach VDA 6.8 Standards
  • Bewertung und Optimierung logistischer Prozesse

Mit einer zertifizierten Auditoren-Qualifikation können Unternehmen ihre internen und externen Logistikprozesse systematisch verbessern und sich optimal auf OEM-Anforderungen vorbereiten.