Tom Heinrich ist Lean Expert bei Carl Zeiss Optical Components GmbH, einem Tochterunternehmen der ZEISS-Gruppe. Für das neue, standortübergreifende Lean Expert Netzwerk ist er ebenfalls zuständig. Die Weiterbildung bei tqm.com sei für ihn „ein Glücksgriff“ gewesen, sagt Tom Heinrich. Er besuchte bei tqm.com zunächst zwei Seminare, Lean Management Basiswissen (TPS) und KVP/Kaizen.
Später fügte er weitere Seminar-Bausteine, wie Wertstromanalyse/-design, Shopfloor-Management, Lean Administration hinzu und ist nach erfolgreicher Prüfung seit Februar 2016 zertifizierter Lean-Experte. Die Ausbildung zum 5S Auditor absolvierte er ebenfalls. Im Interview erzählte uns Tom Heinrich von seinen Erfahrungen mit Lean.
Unser Unternehmenszweig entwickelt und produziert Messgeräte und Laserscanner zur Prozess- und Qualitätssicherung in industriellen Anwendungen. Wir produzieren in erster Linie für unsere Zentrale, die ZEISS Industrielle Messtechnik GmbH in Oberkochen, aber auch für andere Unternehmen. Eines Tages kam mein Chef auf mich zu und fragte, ob ich mich um den Bereich Lean Management kümmern könnte. Diese Herausforderung nahm ich gern an, fand aber, dass ich aktuelles Lean-Wissen benötigte. So besuchte ich zunächst die Lean-Basiskurse und später weitere Seminare zur Vertiefung.
Die Zertifizierung zum Lean-Experten bekam ich, indem ich bei tqm.com drei Seminar-Bausteine zu den Themen Lean Administration (Lean Office), KVP/Kaizen und Shopfloor Management besucht und zum Abschluss eine Prüfung, sowohl schriftlich als auch praktisch, im Rahmen einer Projektarbeit, abgelegt habe.
Im Bereich Produktion war ich unter anderem zunächst für die Wertstromentwicklung einer Produktionsreihe zuständig.
Kurz danach gewannen wir in der Logistik mit nur einer 5S-Maßnahme deutlich mehr an Platz, konnten eine angemietete Halle kündigen und so Geld einsparen. Es lief also anfangs ganz gut, doch nach zwei Jahren merkte ich, dass wir unsere Sichtweise auf Lean Management nochmals erweitern müssen.
Lean ist kein pures Projekt, sondern eine ganze Philosophie und sollte zur persönlichen Einstellung werden. Lean heißt nicht, dass alles Bisherige automatisch schlecht ist. Im Gegenteil, Gutes wird übernommen und weiter optimiert. Wichtig ist auch, dass man immer „dran bleibt“, nicht nur, wenn neue Kollegen oder neue Produkte hinzukommen.
Wir alle befinden uns in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP, jap. „Kaizen“). Daher braucht erfolgreiches Lean Management Zeit. Erst wenn in jedem Mitarbeiter die Begeisterung für Lean geweckt wurde, zeigen sich langfristige, gelebte Erfolge. Meine Aufgabe ist es, den Anstoß zu geben, doch ohne meinen Vorgesetzten und meine Kollegen geht nichts. Und manchmal muss man sich auch trauen, ein paar Schritte zurück zu gehen. Mit Lean geht man den Dingen auf den Grund, um ein Problem sichtbar zu machen. Wir entdeckten zum Beispiel einen falschen Prozess hinter den Abläufen.
Nachdem ich nicht nur unsere, sondern auch Kollegen an anderen Standorten mit Lean-Thinking „infiziert“ hatte, stellten wir fest, dass auf Dauer jemand vor Ort benötigt wird. Mir war wichtig, dass Mitarbeiter aus Montage und Produktion zu Lean-Thinkern ausgebildet werden. Jemand aus den „eigenen Reihen“ kann seine Kollegen ganz anders „abholen“ als eine Führungskraft, finde ich.
Gemeinsam mit tqm.com entwickelten wir so maßgeschneiderte Schulungen für unsere Montage-Standorte. Beim ersten Abschluss zum Lean-Experten bestanden alle neun Kollegen. Seit diesem Jahr gibt es unser „Zeiss Lean Expert Netzwerk“, das alle deutschen Montage-Standorte des Bereichs Industrial Quality Solutions umfasst.
Dafür bin ich auch zuständig. Auf vier geplanten standortübergreifenden Treffen pro Jahr werden wir unsere jeweiligen Projekte vorstellen, dazwischen halten wir Telefonkonferenzen via Skype ab. So soll der kontinuierliche Austausch standortübergreifend gewährleistet werden.
Machen Sie es auch wie Herr Heinrich und besuchen Sie die Ausbildung zum Lean Experten bei TQM!