Was bedeutet PPAP (Production Part Approval Process)? Definition und weitere interessante Fakten zum Produktionsteil-Freigabeverfahren!

Definition: PPAP kurz und knapp erklärt

Das Produktionsteil-Freigabeverfahren PPAP (Production Part Approval Process) stellt ein strukturiertes Bemusterungsverfahren für Serienteile im Automotive-Umfeld dar. PPAP ist ein Baustein der APQP-Anforderungen der AIAG (Automotive Industry Action Group = Amerikanischer Verband der Automobilindustrie. Vergleichbar mit dem VDA (Verband der Automobilindustrie)) und wird in der APQP Phase 4, Produkt Validierung, durchgeführt. Das Produktionsprozess- und Produktfreigabe Verfahren (PPF-Verfahren) im VDA Band 2, stellt die deutsche Antwort dar.

Beide Bemusterungsverfahren stellen umfassende Anforderungen an die Qualitätsvorausplanung von Serienteilen.

Wer muss die Bemusterungsverfahren (PPAP) in der Praxis durchführen?

Die Bemusterungsverfahren (PPAP) sind ganz klar geregelt und standardisiert. Mit der Standardisierung wurde ein klares Verständnis und in eine Transparenz in der Automobilbranche geschaffen. Die 5 verschiedenen PPAP Levels definieren, welche Dokumente an den Kunden zu übermitteln sind. Somit hat der Kunde die Möglichkeit, die Anzahl der Dokumente zu steuern. Vor Ort kann er sich davon überzeugen, ob der Lieferant alle Dokumente zur Zufriedenheit erstellt hat.

Die Bemusterungsverfahren müssen nicht nur von den Lieferanten die direkt an die Automobilhersteller liefern durchgeführt werden, sondern auch von jedem einzelnen Lieferanten innerhalb der Lieferkette, und zwar vor Serienbeginn.

Eine Checkliste ist meistens sinnvoll, damit das Verfahren sicher durchgeführt werden kann.

Wann sollte man PPAP/PPF anwenden?

Das Bemusterungsverfahren PPAP ist nicht nur auf Serienteile anzuwenden, sondern auch auf Service- bzw. Ersatzteile. Vorsicht! Produktionsmaterialien und Betriebsstoffe, die Bestandteil des Produktes sind, und Normteile werden bei PPAP und PPF (nach VDA Band 2) unterschiedlich gehandhabt. Bei Verlagerungen des Produktionsstandortes, Änderungen an Produkten und/oder Änderungen von Produktionsprozessen wird eine Bemusterung gemäß PPAP verlangt und muss erbracht werden.

Zeigen Sie, dass Sie Ihre Aufgabe verstanden haben!

Mit der Einreichung der geforderten Dokumentation innerhalb der Bemusterungsverfahren zeigen die Lieferanten auf, dass Sie die Aufgabe verstanden haben und in der Lage sind unter Einhaltung der geforderten Produktionsrate, Produkte herzustellen, die alle Anforderungen und Spezifikationen des Kunden dauerhaft zu erfüllen.

Einige Kunden stellen eine Internetplattform zur Verfügung, auf der dann der Austausch und die Einstellung der Dokumentation erfolgt.

Unser Tipp: Für die Durchführung von PPAP-Aktivitäten für neue/geänderte Produkte, Leitung von Projekten und Überwachung von PPAP-Freigaben bei Lieferanten, Ermittlung der kundenspezifischen Anforderung in Bezug auf Ihr anzuwendendes Bemusterungsverfahren, Aufbau eines wirksamen und effizienten Bemusterungsprozesses, Lieferantenentwicklung anhand von PPAP-Vorgaben und für Hilfestellung bei einer Kennzahlensystematik zur Nachweiserbringung der Prozessfähigkeiten und Messsystemanalysen greifen Ihnen unsere Trainer gerne unter die Arme.

Mit uns an Ihrer Seite erhalten Sie alles aus einer Hand. Besuchen Sie am besten für einen erfolgreichen Einstieg in dieses Bemusterungsverfahren unser praxisnahen Einsteigerseminar "PPAP - Bemusterungsverfahren". Hier erfahren Sie praxisnah mit vielen Anwendungsbeispielen und Simulationen, wie Sie Bemusterungen effektiv durchführen!