KVP (Kontinuierlicher-Verbesserungs-Prozess) - Begriff, Definition, Fakten und Umsetzung

Was ist KVP (Kontinuierlicher-Verbesserungs-Prozess)?

Mit der KVP-Methode (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) ist gemeint, dass man derzeitige Zustände kennt, Verbesserungen zur Verbesserung erreichter Zustände umsetzt und den verbesserten Zustand hält. Dies kann sich auf Produktmerkmale, Prozessmerkmale wie auch auf andere Zustände beziehen.

Im Japanischen unter KAIZEN bekannt. Im Rahmen seiner 14 Punkte gibt Deming konkrete An­weisungen im Sinne eines Management-Programms für die Imple­mentierung einer neuen, auf die Schaffung von Qualität ausgerichteten Unternehmensphilosophie. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Ständige Verbesserung nicht nur als Methode betrachtet wird, die ein- oder mehrmals auf ein Problem angewendet wird. Sie ist vielmehr als prozessorientierte Denkweise im Sinne einer Geisteshaltung zu begreifen, die gleichzeitig Ziel und grundlegende Verhaltensweise im täglichen Arbeitsleben darstellt.

Auch bekannt unter dem Namen "Eisbergprinzip"

Man spricht heute gerne vom Eisbergprinzip. Damit ist gemeint, dass viele Verbesserungspotentiale noch gar nicht an die Oberfläche gelangt sind und eine Identifizierung mit den möglichen Verbesserungen noch nicht erfolgt ist.

Wie sieht der Prozess in der Praxis aus?

Mitarbeiter sollen während ihrer täglichen Arbeit Prozesse und Arbeitsabläufe systematisch durchdenken und selbstständig Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Es muss nicht die große Änderung sein, vielmehr wird hier auf Verbesserung in kleinen Schritten gesetzt.

Damit Verbesserungsmaßnahmen systematisch umgesetzt werden können, werden häufig Regelkreise, welche sich in Phasen aufteilen angewandt. In den Phasen werden Methoden genutzt, welche die Umsetzung am geeignetsten unterstützen.

Der bekannteste, bereits aus der ISO 9001:2008 entstandene Regelkreis ist der PDCA-Gedanke.

Dieser teilt sich auf in nachfolgende Phasen:

  • Plan = Planen
    Wo stehe ich und mit welcher Priorität gehe ich die Dinge an

  • DO = Umsetzen
    Umsetzung der notwendigen Maßnahmen

  • Check = Überprüfen
    Ich prüfe, ob die eingeleiteten Maßnahmen den gewünschten Erfolg gebracht haben

  • Act = Absichern
    Nachdem sich der gewünschte Erfolg eingespielt hat, sichere ich nun den erreichten Zustand ab. Hierbei spricht man in der Regel von Standards. Bildlich gesprochen sorge ich dafür, dass ich verhindere wieder in den alten Zustand zurück zu fallen.

Was für Vorteile bringt KVP? Welche Ziele werden damit verfolgt?

Der Aufwand durch die Einführung von KVP im Unternehmen sollte ja auch entsprechend belohnt werden. Wenn alle Schnittstellen, Mitarbeiter und Führungskräfte der neuen Kultur offen gegenüberstehen, dann profitieren diese von folgenden Vorteilen:

  • Mitarbeiter werden durch die aktive Mitwirkung an der Verbesserung ihres Arbeitsablaufs motiviert.
  • Die Produktqualität wird deutlich verbessert.
  • Höhere Produktqualität = höhere Kundenzufriedenheit
  • Kosten werden durch die Ausschöpfung von vorhandenen Potenzialen gesenkt.
  • Sie tragen zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens bei.
  • Die Produktivität im Unternehmen wird die KVP gesteigert.
  • Im Zusammenhang mit dem PDCA-Regelkreis werden Optimierungen schnell geprüft und anschließend umgesetzt.


Nutzen wir den Tag und sorgen wir dafür, dass wir jeden Tag über Verbesserungen bereits erreichter Zustände nachdenken. Die Identifizierung ist hierbei der wichtigste Schritt. Dann aber dran zu bleiben und systematisch nach dem PDCA-Regelkreis einzelne Verbesserungen umzusetzen und abzusichern ist der Schlüssel zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Wie gehen Sie KVP richtig an und wie etablieren Sie diese Denke in Ihrem Unternehmen?

Damit die Einführung von KVP in Ihrer Unternehmenskultur gelingt, sind folgende Erfolgsfaktoren entscheident:

  • Unterstützung durch die Unternehmensleitung und die Führungsverantwortlichen
  • Geschulte KVP-Moderatoren
  • Standards und Methoden für das Durchlaufen von Verbesserungsphasen
  • Zielentfaltung in alle Unternehmensbereiche
  • Visualisierung von Ergebnissen
  • Interdisziplinäre Teamarbeit und Einbindung der Spezialisten vor Ort