Der Prozess in der Schildkröte

Ein urzeitlicher Schleicher aus der Gruppe der Sauropsiden als Modell für Prozesse in einer Branche, in der es um Geschwindigkeit geht? Das Turtle-Modell hat sich in der Praxis bewährt, weil es in verständlicher Form alle Fakten im Detail erfasst.

Das Turtle-Modell ist ein klassisches Instrument zur Prozessanalyse und Auditvorbereitung. Doch warum wurden die ausgerechnet langsamen Schildkröten mit dem dicken Fell, pardon Panzer, Namensgeber für eine Methode in der Prozessanalyse? Die Frage ist berechtigt, denn interessanterweise wurde die Turtle-Methode in der Automobilindustrie entwickelt.

Schritt für Schritt zur Beherrschung der Prozesse

Indem das Turtle-Modell die notwendigen Mittel aufzeigt, die für einen Prozess benötigt werden, für Transparenz sorgt und gleichzeitig bestimmt, wie der Wirkungsgrad des Prozesses ermittelt wird, schärft es bei den Mitarbeitern eines Unternehmens die Sinne für die Schnittstellen. Die Folge ist: Am Prozess Beteiligte kommen seinen Schwachstellen auf die Spur. Mit der Ausrichtung des Wirkungsgrads wird der Prozess messbar und somit können (müssen) Maßnahmen eingeleitet werden, wenn der Wirkungsgrad nicht den Vorgaben entspricht.

Die Schildkröte als Modell

  • Der Kopf stellt die Eingabe (Input) eines Prozesses dar: „Was geht in den Prozess hinein?“ „Was sollten wir erhalten?“

  • Vier Beine dienen der Fortbewegung und bilden die Stützen des Prozesses:

    • Womit? (maschinelle Ressourcen, wie Arbeitsmittel, Ausrüstung, Einrichtung, Infrastruktur...)
    • Mit wem? (beteiligtes Personal bzw. benötigte Fähigkeiten, Wissen, Kompetenzen)
    • Wie? (Arbeitsinhalte, wie Vorlagedokumente, Methoden und Information, wie Formblätter, Dokumente, Anweisungen ...)
    • Wieviel / wie gut? (Leistungsindikatoren wie Kennzahlen und Messgrößen)
  • Der Schwanz bildet das Ergebnis (Output) ab „Was soll das Ergebnis des Prozesses sein?“ „Was bekommt der Kunde?“

  • Unter dem Panzer, der alle wichtigen Organe schützt, steckt der Prozess mitsamt seinen Risiken und Chancen.

Das Turtle-Modell in der Prozessanalyse

Durch die ganzheitliche Betrachtung und Analyse eines Prozesses im Detail erhält man bereits sehr umfangreiche Informationen über den Unternehmensprozess. Diese kann in einem zweiten Schritt mit einer Stärken-/Schwächen-Analyse, kombiniert werden, die auch die Chancen und Risiken betrachtet. Zusätzlich erwartet man von einem Unternehmensprozess den chronologischen Ablauf der Arbeitsschritte. Hier hilft das Turtle alle Inhalte in diesen Prozessablauf zu integrieren. Dies geschieht in der Regel mit sogenannten Process-Flow-Charts.

Das gründliche Schritt-für-Schritt-Vorgehen hilft also, einen Prozess in allen Details (Schnittstellen) und von unterschiedlichen Perspektiven aus zu betrachten. Der positive Effekt stellt sich dann meist von selbst ein: Man erhält eine neue Sichtweise auf den Prozess.

Das Turtle-Modell in der Auditvorbereitung

Auch bei Audits kann das Prozess-Modell „in Form der Schildkröte“ eine wertvolle Hilfe sein, zum Beispiel zur

  • Vorbereitung auf interne und externe Audits
  • Risikoidentifikation und –zuordnung
  • Klärung von Schnittstellen
  • Schaffung von Transparenz der Unternehmensprozesse

Das Turtle-Modell bei TQM

Die Einführung in den prozessorientierten Ansatz zur Risikoanalyse nach dem Turtle-Modell ist Teil des TQM-Seminars VDA 6.3 – Qualifizierung zum Prozess-Auditor mit zertifiziertem Abschluss.

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VDA 6.3 - Workshop für zertifizierte Prozess-Auditor/-innen

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