Auditor im Automotive-Umfeld: Zwischen Norm, Realität und Verantwortung

Auditor: innen im automobilen Qualitätsmanagement stehen jeden Tag im Spannungsfeld zwischen Erwartungen der Automobilhersteller (OEMs), den IATF 16949-Anforderungen und der oft komplexen Realität in der Lieferkette.

Der Job ist fordernd – aber auch voller Potenzial, echten Mehrwert zu schaffen.

Hier sind vier Kernbereiche, die den Alltag prägen – und worauf es wirklich ankommt:

2. Audit = Werkzeug, nicht Kontrolle

Ein gutes Audit zeigt nicht nur Abweichungen – es fördert Prozessexzellenz.

  • Vorbereitung = Systeme, Prozesse, Inhalte der Dokumentation schnell verstehen
  • Durchführung = Offene Fragetechnik, Dialog auf Augenhöhe und Erkennen der Schwachstellen
  • Bewertung = Bewertung der Schwere der Abweichung und Anwendung des Bewertungsschemas (z. B. Risikobewertung beim Prozessaudit)
  • Nachbereitung = Wirksamkeitskontrolle der eingeführten Maßnahmen = Nachhaltige Verbesserung

4. Spezialwissen, das den Unterschied macht

Ein Auditor muss alle Tasten der „Audit-Klaviatur“ beherrschen. Fragen, die sich ein Auditor stellt:

  • Wie sind die Zusammenhänge der Geschäftsprozesse eines Managementsystems zu erkennen?
  • Welche gesetzlichen, sicherheitskritische Anforderungen habe ich zu beachten?
  • Welche Kundenanforderungen und interne Anforderung kenne ich und wie binde ich sie in mein Audit mit ein?
  • Wie stelle ich die richtigen Fragen?
  • Wo arbeitet die auditierte Organisation nicht, oder teilweise nicht gemäß der Auditgrundlage (IATF 16949, VDA 6,3, u. a.)?
  • Wie bewerte ich die Abweichungen und wo kann ich vielleicht auch ein „Auge zudrücken“?
  • Wie hoch sind die Risken, die ich im Audit feststelle?
  • Was mache ich, wenn die ganze Sache zu eskalieren droht?